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Sonntag, 9. August 2015

Grand Alpes Tag 2

Sonntag, 09.08.2015
Arbeite mich von Straßbourg in Richtung Luzern vor. So könnte ich die Regenfront gerade so passieren. Auf Vignette habe ich keine Lust. Deshalb umfahre ich Basel weiträumig. Das ist der Plan. Noch in Frankreich geht es nach Altkirch und dann nach Ferrette. 

Aber bei Colmar wähnte ich mich schon ganz woanders...



Im Elsass gibt es noch viele Störche.  Auf der Strecke durch das sehr ländliche Frankreich in Richtung Ferette beginne ich langsam Freundschaft mit dieser Reise zu schließen. Kaum Verkehr, kaum Besiedelung, wenn ein Örtchen auftaucht ist es wunderschön. Dazwischen unzählige sanfte Hügel und Kurven, Kurven, Kurven. So könnte es weitergehen. 

Der Ort ist so klein, ich finde ihn nicht bei Google Maps. Aber eine hübsche Mairie hat er. Evtl. Feldbach?


Später an der Grenze zur Schweiz. Bin ich verrückt, Frankreich zu verlassen? Am liebsten wäre ich dort geblieben und hätte mich an der Schweizer Grenze gen Osten und dann Süden orientiert. Aber da kommt gerade eine mega Regenfront entgegen. Na dann lieber doch über die Grenze. 

Kaum in der Schweiz denke ich dennoch ans Umdrehen. War es nicht eben noch so schön? Jetzt: Alles tip top in Schuss, Verkehr ohne Ende, überall ist Besiedelung, Ampel reiht sich an Ampel. Der Speckring von Basel. Ich gebe dem Navi das Kommando, mich ohne Autobahn auf dem schnellsten Weg nach Luzern zu navigieren. Und das ist in der Schweiz offenbar so gar nicht mehr vorgesehen!

Die Straße wird schmaler und steiler. Bin in hier wirklich richtig oder ein Opfer der Elektronik, gepaart mit schlechter Reiseplanung? Immerhin stehen da 20% Steigung angeschlagen. Gefällt mir. 


Außerdem ist hier endlich mal weniger Verkehr. Die Straße, offenbar eine Abkürzung über den Berg, entpuppt sich als sagenhaft. Danke Navi! Es ist der Schönmattweg. 



Dann vor Olten ein Händler mit einem durchaus interessanten Gebrauchtwagenangebot...


Bei Google Maps sehe ich, dass es sich um die "V8-Brothers" handelt. Passt. 

Bevor ich Luzern erreiche, kommt mit die Regenfront nun von vorne auf mich zu. In Luzern regnet es nicht, es schüttet (lt. Regenradar). Die ersten dicken Tropfen klatschen mir schon aufs Visier. Kehrtmarsch sofort, beim Motorradfahren bin ich wasserscheu. Da war doch eben ein Campingplatz? Nicht so mein Ding, diese Wohnwagen, deren Räder sich nie mehr drehen. Und der Platz ist voll davon. Aber man hat sich dem Durchreisenden erbarmt und eine Minifläche kostbaren Schweizer Rasens freigehalten. Direkt vor der Rezeption. Willkommen auf dem Campingplatz St. Margrethen.

Schluss mit dem Gemeckere: 18€ sind ok. Und der Capuccino ist nur 12 Schritte vom Zelt entfernt zu bekommen. 


Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wie bzw. womit ich meine Abendmahlzeit bestreite. Es ist Sonntag und überraschender Weise haben die Supermärkte geschlossen.
Möglicherweise muss das restliche Studentenfutter reichen. 

Zeit für den Platzrundgang. Es offenbaren sich einige Überraschungen. Die erste: Mitten auf der Campe steht ne Kirche.  Jetzt verstehe ich warum es vorhin so laut und lange bimmelte. Das hatte ich erst einem Übergang der nahegelegenen Bahnstrecke zugeordnet. 


Dann noch ein Kuriosum: 


Bitte was ist das? Zwei Schweizer klären mich auf. Der Weg wird von einer nahegelegenen Therapieeinrichtung genutzt und das Schild soll zur Vorsicht mahnen, dort nicht zu schnell durch zu fahren (obwohl DAS doch eigentlich durch das weitere Verkehrszeichen untersagte sein dürfte!!). Auch die Schweizer lieben Verkehrzeichen und stellen stündlich mehr davon auf. 

Und dann noch das hier (direkt gegenüber der Kapelle):


Hätte man da den Wohnwagen nicht gleich ganz weglassen können? 😳

Jetzt regnet es richtig. Scheinbar ist mein Zelt (keine 30 Jahre alt!!) auch noch undicht. Das Ganze wird jetzt noch vom "Abendessen" getoppt. Junk Food pur. Bin aber froh, dass der Camping Minimarkt das noch im Angebot hatte!! 




4 Kommentare:

  1. Schöne Strecke bisher, aber Deine kulinarischen Erlebnisse sind durchaus noch verbesserungswürdig ;-)
    Gruß aus dem Schwarzwald von SonjaM

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  2. Da hast du recht! Habe mich schon gebessert. Am Tag 3 gab es glutenfreies Brot mit bestem Franz. Ziegenkäse. An Entrecote auf dem Campingkocher traue ich mich noch nicht ran!

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  3. In Luzern der Camping gleich am See gegenüber dem Freibad. Etwas günstiger essen und trinken im Migros oder Coop in der Innenstadt an der Fussgängerzone. Wahlweise ein Zimmer im ehemaligen Stadtgefängnis in der Innenstadt. An der Promenade die Holzbank drücken mit Blick auf See und imposante Bergwelt.... Bei schönem Wetter durchaus ein Stop wert.
    Gruss Roland

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  4. *lach* Wenn man mit dem Mopped die grüne Lady mit der Fackel und dem Buch unterm Arm zu sehen bekommt, ist üblicherweise mit der Routenplanung was gewaltig schief gegangen... Da beruhigt es doch, daß es auf dem Europäischen Festland noch Nachbildungen gbt. :)
    Ich habe jetzt immer versucht, möglichst schon unterwegs irgendwo einen Laden zu finden, in dem ich einkaufen kann. Auch wenn es noch gar nicht Essenszeit ist und ich noch weit weg vom Tagesziel war. Das entspannt den weiteren Tagesablauf ungemein. Man weiß: Zu Essen wird es auf jeden Fall geben.

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